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Seit Beginn der Industriegesellschaft im 18. Jahrhundert hat sich viel verändert. Die Arbeitswelt hat sich enorm entwickelt und gewandelt. Statt starren Arbeitsorten und -zeiten und strengen Hierarchien gibt es heute eher flexible Arbeitsstrukturen und unabhängige Mitarbeiter. Auch Arbeiten von Zuhause ist angesichts kreativerer Berufe und neuer Anforderungen bereits Alltag. Laptop und Internetzugang sind die einzigen Voraussetzungen um mobil von überall arbeiten zu können. Überhaupt sorgt die starke Vernetzung dafür, dass wir nicht mehr an einen festen Arbeitsort gebunden sein müssen. Zusätzlich findet am Arbeitsmarkt ein Generationenwechsel statt, der vieles verändern könnte.
Mehr Bildung statt gesundheitsgefährdende Jobs
Durch zunehmende Automatisierung werden möglicherweise bestimmte Berufe, die bis jetzt noch von Menschen ausgeführt werden, aber gesundheitliche Nachteile mit sich bringen, später von Maschinen übernommen. Die sowohl psychisch als auch physisch belastbarsten Berufe sind jene, die wahrscheinlich bald aussterben. Dazu gehören Reinigungsberufe, Maurer, Dachdecker, bestimmte Helferberufe oder Kassierer, da sie durch Automatisierung (Selbstbedienungskassen..) durch Roboter oder Software ersetzt werden können. Andererseits entstehen dadurch wiederum viele neue Berufe, da es Personen geben muss, die sich um die neue Technik und eventuelle Fehlerbehebung kümmern. Diese Berufe erfordern möglicherweise mehr Kompetenzen und eine spezielle Ausbildung, sodass mehr Geld in Bildung und Weiterbildungen gesteckt werden muss. Und wer gut ausgebildet ist, wird in der Regel auch besser bezahlt. Möglicherweise führt der Übergang in die Wissensgesellschaft sogar zum Wegfall des “Billiglohnsektors”.
Generation Y und Z
Arbeitssinn statt hohes Gehalt
Der Generationswechsel bei den Arbeitnehmern wird höchstwahrscheinlich für einen Umschwung sorgen. Wer zwischen 1980 und 1995 geboren wurde, gehört zur sogenannten Generation Y. Dessen Vertreter sind typischerweise insgesamt mit dem vorherrschendem Wertesystem des Arbeitsmarktes unzufrieden und hinterfragen viele in der Arbeitswelt etablierten und veralteten Traditionen. Sie setzen andere Prioritäten und fordern mehr Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit. Arbeit sollte für sie primär sinnstiftend sein.
Generationswechsel führt zu Umbruch
Dass diese Generation unter vielen Arbeitgebern und Kollegen als zu anspruchsvoll und fordernd gilt, mag auch an deren Aufwachsen in traditionelleren Strukturen liegen. In Zeiten, als man sich der Arbeit ungefragt untergeordnet hat und “Work-Life-Balance” und Burnout noch kein großes Thema waren, stand das Erklimmen der Karriereleiter an erster Stelle. Ein “Workaholic” zu sein, ist in einer Generation, die sich viel mit Werten wie Gesundheit, Selbstfindung und Umwelt beschäftigt, eher wenig erstrebenswert, es sei denn diese lassen sich in der Arbeit verwirklichen. Besonders Arbeitgeber sind angesichts des Generationswechsels gezwungen, umzudenken und Arbeitnehmern in Zukunft mehr einzuräumen. So müssen Unternehmen vermehrt um Mitarbeiter werben. Allerdings wird auch die Generation Y bald die Führungspositionen übernehmen, was in diesem Fall möglicherweise auch zu einem Paradigmenwechsel führen wird.
Mehr junge Politik
Die nach 1995 geborene Generation Z ist noch mehr daran interessiert, die Welt nach ihren Vorstellungen zu verändern, nicht zuletzt auch, da die Möglichkeiten über Soziale Medien gegeben sind sich schnell, effektiv und weitreichend zu vernetzen und zu organisieren, auch ohne große finanzielle Mittel. Dies wird durch das tendenziell größere politische Interesse und den massiven Diskrepanzen zwischen führenden Politikern und der Generation Z weiter angefeuert. Schärfere Kontrolle und Reglementierung des Wirtschaftslobbyismus könnten die nächsten Schritte zur Veränderung sein.
Neue Jobskills
Anforderungen und Fähigkeiten der Arbeitnehmer verändern sich im Zuge der zunehmenden Automatisierung bestimmter Arbeitsschritte durch Computer und Maschinen. Technisches Wissen, Kreativität, Eigeninitiative und digitale Kompetenz werden immer wichtiger. Für Führungskräfte stehen funktionsübergreifende Kompetenz, interkulturelle Fähigkeiten und Mitarbeiterführung ganz oben auf der Liste der gefragtesten Fähigkeiten. Viele Unternehmen sind heute schon international tätig und es wird künftig immer relevanter, Trends und Kundenbedürfnisse anderer Länder zu analysieren und somit besser einschätzen zu können. Somit sind Offenheit, Toleranz und Kulturkompetenz zunehmend gefragt.
Bestehende Hierarchien in Frage stellen
Zunehmende Unabhängigkeit der Mitarbeiter und die vermehrte Arbeit in Projektteams passen schlecht zu einer strengen auotritären Führung. Eine gewisse Steuerung und Strukturierung ist wichtig. Doch innerhalb dieses Rahmens sollten Mitarbeiter aktiv im Unternehmen mitbestimmen können und in die Unternehmensgestaltung eingebunden werden. Der Abbau von Hierarchiestufen schreitet tendenziell immer weiter voran.
Outsourcing und Offshoring
Produzierende Tätigkeiten werden durch Unternehmen heute immer mehr in andere Länder verlagert. Vor allem asiatische Schwellenländer wie China und Indien werden mehr zur Produktion und “westliche” Länder eher für innovative Tätigkeiten und Vermarktung beansprucht. Doch der Trend geht auch dort zur fortschreitenden Industrialisierung. Die Tendenz geht hin zu einer wachsenden Mittelschicht und der Entstehung weltweit erfolgreicher Großunternehmen. Infolgedessen werden auch die Arbeitsbedingungen, das Gesundheitssystem und ökologische Standards zunehmen. Der globale Arbeitsmarkt könnte so einem immensen Ansturm an neuen Arbeitskräften und Unternehmen bevorstehen.
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