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Die Multitasking-Lüge

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Sie schreiben gerade eine Mail, plötzlich steht Ihr Kollege neben Ihnen und fragt Sie nach dem neuen Projekt. Während er spricht, tippen Sie weiter Ihre Mail, versuchen dem Gespräch zu folgen. Schnell stoßen Sie allerdings an Ihre Grenzen: Das Starren auf den Bildschirm, ein langgezogenes “Ääähmm…” und ein wartender Kollege bestätigen, was Wissenschaftler schon längst herausgefunden haben: Multitasking funktioniert nicht.

Die Unteilbare Aufmerksamkeit

Versuchen wir Dinge zu tun, die unabhängige Ziele verfolgen, nicht automatisch ablaufen und eine zentrale Aufmerksamkeit benötigen,  kann unser Gehirn diese nicht gleichzeitig ausführen. Werden dieselben Gehirnarreale gleichzeitig beansprucht, stören diese sich gegenseitig. Unsere Aufmerksamkeit kann sich nicht zweiteilen, sie “springt” lediglich von einer Aufgabe zur anderen und wieder zurück. Unser Gehirn verarbeitet immer nur einen Inhalt auf einmal.

Parallel Tätigkeiten zu erledigen macht also wenig Sinn, sei es im Büro oder im Alltag. Es ist sinnvoller erst eine Aufgabe abzuschließen und sich voll und ganz darauf zu konzentrieren. In Studien wurde gezeigt, dass die zu erledigenden Aufgaben so wesentlich effektiver und erfolgreicher bewältigt werden können. Wer multitasked, der spart keine Zeit, sondern braucht wesentlich mehr davon.

Aufgaben nacheinander erledigen

Besonders wenn wir bewusst Entscheidungen treffen müssen (Autofahren, E-Mail schreiben, ein Gespräch führen), ist es notwendig, uns voll und ganz auf die  Aufgabe zu konzentrieren. Wer häufig Dinge gleichzeitig macht, betrügt sich nur selbst: Die Aufmerksamkeit wechselt in Bruchteilen von Sekunden von der einen Aufgabe zur anderen und jedesmal müssen wir die Aufmerksamkeit neu fokussieren. Auch muss jedesmal eine Entscheidung gefällt werden, was zu tun ist. Daher kommt es häufig zum oben beschriebenen Leerlauf. So arbeiten wir höchst ineffektiv und oberflächlich.

Stressfaktor Multitasking

Wer sich häufig beim Multitasken erwischt, der ist entweder sehr stressresistent und braucht den Thrill, oder schadet sich damit nur selbst. Gleichzeitiges Ausführen von Aufgaben senkt die Arbeitsproduktivität und verursacht unter anderem Kopfschmerzen, Verspannungen und Erschöpfung. Zudem lassen sich Multitasker leichter durch irrelevante Reize ablenken und haben Konzentrationsschwierigkeit. Arbeiten und leben wir permanent “mehrgleisig”, steigt der Stresspegel unaufhörlich, bis es zum Zusammenbruch kommt.

Multitasking-Stress regenerieren mit Achtsamkeit

Wenn es höchste Zeit für Sie wird, vom Multitasking-Karussell auszusteigen, ist Achtsamkeitstraining das Mittel der Wahl. Die eigene Wahrnehmung zu schärfen und Augenblicke öfter bewusst wahrzunehmen, gehört zu den Dingen, die wir wieder lernen müssen. Einfach mal einen Sonnenuntergang zu bewundern, jede einzelne Farbnuance wahrzunehmen und auf sich wirken zu lassen, anstatt einfach nur zig Bilder für Instagram zu machen, gehört dazu. Auch sein Essen bewusst genießen, ohne gleichzeitigem Whatsapp-Checken und/oder Fernsehen, sind wirksame Methoden für mehr Achtsamkeit.

Bei der Erledigung von Aufgaben, sollte man sich immer wieder bewusst machen, ganz bei der Aufgabe zu bleiben und sich nicht ablenken zu lassen. Auch der Alltag lässt sich mit Achtsamkeit stressfreier gestalten: Bleiben Sie mit ihren Gedanken im Hier und Jetzt und versuchen Sie auch mal, nicht ständig daran zu denken, was als nächstes ansteht. Fokussieren Sie sich voll und ganz auf den aktuellen Moment. Dabei kann es helfen, sich seine Umgebung genau zu betrachten. Was sehen Sie? Welche Geräusche und Gerüche nehmen Sie wahr?

Wer sich öfter mal einfach nur auf sich und seine Umgebung einlässt und regelmäßig meditiert, baut nicht nur Stress ab und wird gelöster, sondern verändert nachweislich sogar seine Hirnstruktur. Der Mandelkern,der für Angstgefühle zuständig ist, schrumpft, wenn wir uns mit Achtsamkeitsmeditation beschäftigen. Hingegen scheint Meditation das Wachstum des präfrontalen Cortex zu fördern. Ihm  entspringt unsere Fähigkeit, wie wir unseren Körper wahrnehmen und ob wir flexibel auf bestimmte Situationen reagieren können. Wessen “Autopilot” in stressreichen Situationen immer aggressiv reagiert und zum Ärgenr neigt, der kann mithilfe der Meditation lernen, in diese automatischen Handlungsmuster einzugreifen. Achtsamkeit wirkt hier wie ein Puffer zwischen Situation und Reaktion und ermöglicht bedachtes Handeln. Auch die empfundenen Emotionen werden durch Achtsamkeit ausbalanciert.

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