Wer kennt es nicht, man muss auf den letzten Drücker etwas ausdrucken und dann funktioniert der Drucker nicht. Entweder ist die Patrone eingetrocknet, man hat einen Papierstau oder die halbherzigste aller halbherzigen Druckqualitäten. Schon Gutenberg wusste: Drucker riechen Angst.
Heutzutage hat man die Auswahl zwischen zwei Varianten: Laserdrucker oder Tintenstrahldrucker. Für Laien, die jetzt nicht unbedingt das größte Drucker-knowledge haben, klingt beides erstmal nicht zwingend selbsterklärend.
Grundsätzlich haben beide Druckmethoden ihre jeweiligen Vor- und Nachteile. Wo genau diese liegen und wie Laser- und Tintenstrahldrucker funktionieren, erkläre ich euch jetzt.
Wie funktionieren Laserdrucker?
Laserdrucker funktionieren über eingebaute Laserschwerter, die den Text ins Papier brennen – zumindest fände ich das cool. Die Realität ist allerdings auch interessant.
Ein Laserdrucker hat eine Bildtrommel, einen Laser und Tonerpulver. Die Bildtrommel und der Toner werden beim Druck negativ geladen. Dann wird die Trommel von dem Laser an den Stellen entladen, an denen kein Toner haften soll. An den noch geladenen Stellen haftet dann das Tonerpulver. Wenn die Trommel dann über das positiv geladene Papier gleitet, springen die Tonerpartikel herüber und bleiben haften. Mithilfe von Druck und Hitze wird dann der Druck erzeugt und der Toner dauerhaft mit dem Papier verbunden.
Wie funktionieren Tintenstrahldrucker?
Tintenstrahldrucker funktionieren, im Gegensatz zu ihren Artgenossen, simpler. Die Tinte wird hier durch feine Düsen Zeile für Zeile auf das Papier gebracht. Daher auch der Name – Tintenstrahl.
Der Überdruck, mit dem die Tinte auf das Papier gesprüht wird, funktioniert in den meisten Fällen entweder durch das Bubble-Jet Verfahren oder der Piezo-Technik. Bei Tintenstrahldruckern ist ebenfalls noch die dpi-Angabe interessant. Dpi bedeutet “dots per inch” und gibt an, wie viele Tintentropfen maximal pro Zoll in einer Reihe gedruckt werden. Die Faustregel hierbei ist, je mehr dpi, desto klarer der Druck.
Laserdrucker oder Tintenstrahldrucker – Der Vergleich
Kommen wir zum ausschlaggebenden Punkt dieses Artikels – dem Vergleich. Was ist besser, Laserdrucker oder Tintenstrahldrucker? Bevor ich allerdings eine Antwort gebe, müssen wir erst einmal schauen, wo die jeweiligen Drucker und ihre Methoden besonders hervorstechen.
Kosten (Anschaffung, Tinte/Toner, Papier, Strom)
Egal welcher Einsatzbereich, der Preis muss natürlich stimmen. Grundsätzlich gilt bei der Anschaffung, dass Tintenstrahldrucker die deutlich günstigere Option sind. Laserdrucker fangen bei 150 € an und gehen schnell in die Hunderter, während Tintenstrahldrucker in der Regel etwa die Hälfte kosten.
Bei Druckern ist es aber nun so, dass sie dauerhaft Geld kosten. Mit der Anschaffung ist es nämlich nicht getan, schließlich fehlen noch Tinte oder Toner, Papier und Stromverbrauch.
Nicht nur ist der Laserdrucker in der Anschaffung klar teurer – das Tonerpulver ist ebenfalls teurer als Tintenpatronen. Doch Obacht, mit Tonerpulver kommt man deutlich länger aus als mit Tintenpatronen. Auf lange Zeit sind Laserdrucker beim Druck tatsächlich günstiger. Wer viel druckt und damit rechnet, öfters nachfüllen zu müssen, spart definitiv mit dem Laserdrucker.
Dazu kommt noch, dass Toner nicht eintrocknen können. Wer seinen Tintenstrahldrucker eine Weile nicht benutzt hat, der muss mit eingetrockneten Druckköpfen rechnen. Um dann wieder vernünftig zu drucken, müsst ihr diese reinigen. Zwar bieten die meisten Tintenstrahldrucker die Funktion “Druckkopf reinigen” an, allerdings wird dabei umso mehr Tinte verschwendet, da die Düsen dabei mit frischer Tinte durchgespült werden.
Ein weiterer Kostenfaktor ist Papier. Laserdrucker können ganz normales Druckerpapier für jeden Druck benutzen. Tintenstrahldrucker brauchen bei besonderen Drucken (z.B. Grafiken oder Bilder) teures Fotopapier.
Wo Tintenstrahldrucker allerdings wieder preislich glänzen ist der Stromverbrauch. Laserdrucker benötigen beim Druck zwischen 100 und 450 Watt, während Tintenstrahldrucker höchstens 20 Watt brauchen.
Textdruck
Drucken spaltet sich in zwei Bereiche auf: Text und Bild. Schauen wir erst einmal wo die Unterschiede der Druckmethoden im Textdruck sind.
Hier gibt es tatsächlich einen klaren Sieger, den Laserdrucker. Natürlich können beide Druckervarianten problemlos Text drucken. Der Laserdrucker hat die Nase jedoch vorne, aus mehreren Gründen.
Denn der Laserdrucker kann mit einer Tonerpatrone ungefähr 30 % mehr drucken als die meisten Tintenstrahldrucker. Zusätzlich druckt der Laserdrucker deutlich schneller (allerdings auch lauter), als sein Artgenosse. Das liegt daran, dass Laserdrucker die ganze Seite auf einmal drucken, während Tintenstrahldrucker Zeile für Zeile arbeiten.
Dadurch, dass Toner nicht flüssig ist, folgt ebenfalls, dass alle Ausdrucke schmierfest sind und nicht ausbleichen. Nach dem Druck kann die Tinte vom Tintenstrahldrucker hingegen teilweise noch etwas flüssig sein und in Gefahr laufen zu verlaufen.
Bild-/Fotodruck
Während der Laserdrucker der Sieger im Textdruck ist, hat der Tintenstrahldrucker beim Drucken von Bildern die Nase vorn.
Auch wenn Tinte einige Nachteile hat, ist die Farbtreue von Tinte deutlich höher als die von Toner. Das hebt die Farbtreue und Qualität aller Bilder und Grafiken die man ausdruckt enorm. Für den optimalen Bilddruck wird dann besagtes Spezialpapier benötigt, dadurch wird die Qualität nochmals gesteigert.
Feinstaubbelastung
Ein Punkt, für alle die mit einem Laserdrucker liebäugeln, ist die Feinstaubbelastung. Denn jedes mal wenn Toner verbraucht wird, setzen sich Tonerpartikel frei, die durch den Lüfter in die Luft gelangen.
Selbstverständlich müssen alle Toner einen gewissen Grenzwert einhalten, was ihre Giftstoffe angeht. Aber je nach Druckermodell und Toner kann die Feinstaubbelastung im Druckbetrieb der einer Straße mit mittlerem Verkehr gleichen.
Wer jetzt nicht unbedingt Lust hat, den ganzen Tag Tonerpartikel zu atmen und das Büroäquivalent zu einer Kohlelunge zu bekommen, der sollte sich eine Filtereinheit für den Drucker kaufen. Vor allem in Anbetracht mit den hohen Anschaffungskosten und teuren Tonern, sind Feinstaubfilter natürlich noch ein zusätzlicher, nerviger Kostenpunkt.
Laserdrucker Vor- und Nachteile
Tintenstrahldrucker Vor- und Nachteile
Fazit: Laserdrucker oder Tintenstrahldrucker?
Also, was ist besser?
Für alle, die oft Bilder ausdrucken oder hochauflösende Grafiken brauchen, ist der Tintenstrahldrucker die bessere Wahl. Allen anderen kann ich wirklich nur den Laserdrucker ans Herz legen.
Laserdrucker sind zwar anfangs teurer, zahlen sich aber mit der Zeit aus. Schon alleine, dass die Druckköpfe nicht eintrocknen oder schmieren ist so ein riesiges Quality of Life Improvement. Es gibt nichts ärgerlicheres als kurz vor knapp etwas ausdrucken zu müssen und es dann nicht zu können. Mit einem Laserdrucker hat man dieses Problem einfach nicht. Deshalb ist für die meisten Büros und für die meisten Privatbenutzer der Laserdrucker die bessere Wahl.
Wenn ihr jetzt zu einer Entscheidung gekommen seid, dann schaut euch doch hier mal unsere Laserdrucker und hier unsere Tintenstrahldrucker an und lasst einen Kommentar dar.
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