Woran denkst du, wenn du ans Büro denkst? An Arbeit, deinen Schreibtisch vielleicht, einen Rechner – und Papierkram. Notizen, Rechnungen, Dokumente, alles niedergeschrieben auf unzähligen Blättern, die entweder sauber geordnet oder vielleicht auch völlig chaotisch in verschiedenen Ecken des Büros gelagert sind. Die Digitalisierung hatte versprochen, den Papierverbrauch im Büro zu reduzieren. Bisher hat sie dieses Versprechen nicht gehalten. Dabei ist zu viel Papierkram nicht nur für die Angestellten eines Büros anstrengend, sondern auch für die Umwelt belastend. Wie kann man also für weniger Papier im Büro sorgen und wieso sollte man das überhaupt tuen?
Papier und Umwelt
Deutschland ist unter den Top 5 Papierproduzenten weltweit: Etwa 22,7 Millionen Tonnen wurden 2018 hergestellt. Aber nicht nur die hergestellte Menge, sondern auch der Papierverbrauch der Deutschen ist beachtlich. Das Problem daran: Die Produktion von Papier ist eine große Belastung für unsere Umwelt.
Wie wird Papier hergestellt?
Der Hauptbestandteil eines Blattes Papier ist Holz. Auch Altpapier wird zu einem kleinen Teil verwendet. Aus diesen “Zutaten” macht man Faserstoffe und diesen Faserstoffen gibt man verschiedene Stoffe hinzu, zum Beispiel Leime oder Farbstoffe. Das Gemisch wird fein zermahlen und mit Wasser versetzt. Die so entstandene Masse, eine Art Brei, breitet man auf einem Sieb aus, wo das Wasser abtropfen kann. Der Rückstand wird gepresst und getrocknet, bis das Wasser vollständig entfernt ist. Zum Schluss glättet eine Walze das Papier, sodass es fertig zum Verschnitt ist.
Was macht diesen Prozess so anstrengend für die Umwelt?
Der Energieverbrauch
Die Herstellung einer Tonne Papier braucht eine Menge Energie, etwa genauso viel wie die Herstellung einer Tonne Stahl. Reduzierter Papierkram bedeutet also auch einen reduzierten Energieaufwand – und das wiederum entlastet die Umwelt.
Der Wasserverbrauch
Nicht nur im Energieverbrauch ist die Produktion von Papier ein Spitzenreiter. Es werden außerdem Liter über Liter Wasser benötigt, um aus den rauen Holzfasern ein glattes Blatt herzustellen, das wir bedrucken können. Ein DIN-A4- Blatt schluckt 10l Wasser. Auf ein Kilogramm hochgerechnet ergibt das einen Verbrauch von etwa 125l pro Kilo Papier. Das Abwasser, das bei der Verarbeitung entsteht, ist zusätzlich oft verunreinigt und deshalb nicht einfach wieder in den Wasserkreislauf eingliederbar.
Der Rohstoffverbrauch
Und weil Papier eben hauptsächlich aus Holz besteht, fördert es noch ein drittes Problem: Die Abholzung von Wäldern. Besonders in Brasilien werden riesige Flächen Urwald gerodet, damit das Holz der gefällten Bäume verarbeitet werden kann – unter anderem zu unserem Papier. Das bedroht nicht nur Tier- und Pflanzenarten vor Ort, sondern im Endeffekt auch uns. Der Regenwald Südamerikas produziert nämlich einen großen Teil des Sauerstoffs, den wir atmen und dringend zum Überleben brauchen.
Wie den Verbrauch reduzieren?
Papier ist schlecht für die Umwelt und was schlecht für die Umwelt ist, ist schlecht für uns. Doch wie mit so vielen Dingen macht auch in diesem Fall die Menge das Gift. Heißt: Die Produktion und den Verbrauch von Papier komplett zu stoppen ist nicht nötig. Das wäre auch gar nicht möglich. Das Ziel sollte die Reduktion auf ein nachhaltiges Maß sein. Und da ist der Blätterstapel, der in der Ecke deines Büros verstaubt, ein guter erster Ansatzpunkt.
Für die Verringerung des Papierkonsums besonders am Arbeitsplatz spricht übrigens nicht nur der Umweltschutz. Es ergeben sich auch einige praktische Vorteile, von denen du einen direkten Nutzen hast. Durch den sparsamen Umgang mit Ressourcen lassen sich Ausgaben verringern und Einsparungen sind möglich. Außerdem ist zu viel Papierkram am Arbeitsplatz schlicht und einfach anstrengend. Er gerät durcheinander, nimmt Platz weg und geht, wenn er nicht gut geordnet ist, im schlimmsten Fall irgendwo verloren oder landet im Papiermüll.
Weniger drucken = weniger Papierkram
Ein erster Schritt zu weniger Papier im Büro ist, Drucker und Kopierer weniger zu verwenden. Frage dich, ob es wirklich sein muss, die Geräte anzuschmeißen, bevor du sie gebrauchst.
Um Daten in digitaler Form zu verarbeiten brauchst du kein Technik-Genie zu sein. Die meisten Methoden, mit denen sich hier Papier sparen lässt, verwendest du wahrscheinlich sowieso schon, aber vielleicht nutzt du sie in Zukunft einfach noch mehr. Viele Dokumente lassen sich gut in Form von pdf-Dateien speichern und bearbeiten, USB-Sticks ersetzen die Papierstapel. Per E-Mail lassen sich Informationen einfach weiterleiten, sodass sie nicht ausgedruckt und weitergegeben werden müssen.
Bewusste Papiernutzung
Das doppelseitige Drucken ist eine weitere einfache Methode, um weniger Blätter zu benutzen, und kann bei fast allem angewandt werden. Wie es funktioniert, ist wohl selbsterklärend.
Außerdem können einseitig bedruckte Blätter Notizzettel ersetzen, indem die Rückseite als Schmierblatt benutzt wird. Wenn dann doch gedruckt wird, hilft die Verkleinerung der Schriftgröße oder der Druck von mehreren Seiten pro Blatt Papier dabei, weniger zu verbrauchen. Das mag alles erstmal nach sehr wenig klingen, aber in der Summe sorgen diese Methoden definitiv für weniger Papier im Büro: Schon alleine das doppelseitige Drucken spart 50% an DIN-A4-Blättern.
Papierprodukte meiden
Post-Its und Kalender sind Produkte, für die unheimlich viel Papier verbraucht wird. Es sind allerdings auch Produkte, die sehr einfach elektronisch ersetzt werden können. Fast jeder PC und jedes Smartphone besitzen Funktionen, die als Kalender oder Notizzettel dienen können.
Recyceln
Verwende, wenn du Papier benutzen musst, möglichst immer Recyclingpapier. Dieses ist teilweise aus Textilfasern hergestellt und richtet so weniger Schaden in den Wäldern der Welt an. Außerdem ist die Menge an Wasser, die für die Herstellung von recyceltem Papier benötigt wird, bedeutend geringer als bei herkömmlichem Papier.
Fazit
Für viele Dinge ist Papier wichtig und nötig. Es lässt sich nicht ganz aus dem Büro verbannen, aber das muss auch gar nicht sein. Das Problem liegt bei unnötigem Verbrauch und Verschwendung, die stark reduziert werden müssen. Es gibt gute Gründe für weniger Papierkram im Büro. Er ist nicht nur im Umgang anstrengend, sondern stellt eine große Belastung für die Umwelt dar. Für die Menge Papier, die momentan produziert und verbraucht wird, reichen unsere Ressourcen nicht lange aus. Dieses Problem betrifft uns alle, weshalb wir auch alle versuchen sollten, unseren Papierkonsum zu verringern. Nachhaltigkeit ist hierbei das Ziel. Im Büro geht das an manchen Stellen ganz einfach. Gönn´ dem Drucker also demnächst ruhig mal eine Pause und benutze Recycling-Papier. Das sieht vielleicht nicht ganz so schön aus wie die strahlend weißen, brandneuen Blätter, aber lohnt sich langfristig doch.
Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Papierkram im Büro. Gut zu wissen, dass es auch da einige Möglichkeiten gibt um der Umwelt was gutes zu tun. Um ein wenig effizienter das Papier zu benutzen bin ich aktuell dabei einen neuen Epson Kopierer zu kaufen.