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Laut einer neuen Studie der University of british Columbia führt das ständige Herumdaddeln mit dem Smartphone am Tisch dazu, dass man weniger Spaß empfindet und mituntger sogar unglücklicher wird. Paradoxerweise erfährt man sogar mehr Langeweile, ist das Smartphone immer griffbereit. Vermutlich verlässt man seine Bespaßung sonst immer der virtuellen Welt, die allerdings kurzfristig keine echte Beschäftigung zulässt. Hat man kein Smartphone zur Hand, beschäftigt man sich wirklich und wahrhaftig mit dem gegenüber oder sich selbst. Direkte Kommunikation geschieht immer auf einer viel tieferen Verarbeitungsebene.
Allein die Anwesenheit führt zu Konzentrationseinbußen
In einer anderen Studie um Adriane Ward wurde ein merklicher Effekt des Smartphones auf die Konzentration gefunden. Wer das Smartphone während eines Konzentrationstest auf dem Tisch liegen hatte, der schnitt schlechter ab, als Personen, die es in einem anderen Raum ablegten. Es werden bereits kognitive Ressourcen dafür verschwendet, nicht an das Handy zu denken, wenn es in der Nähe ist. Natürlich gilt das in verstärktem Maße für Menschen, die sich selbst als besonders abhängig von ihrem Smartphone einschätzen.
Muss man jede Pause mit dem Smartphone füllen?
Schaut man sich in der Bahn oder an der Haltestelle um, sieht man Menschen mit gesenktem Kopf auf das Smartphone starrend. Wer in jeder “Pause” gleich sein Smartphone zückt, um seine Zeit ja nicht mit “Nichtstun” verbringen zu müssen, der tut im Endeffekt genau das. Statt eigene, tiefgreifende Gedanken zuzulassen, über Dinge nachzudenken und zu verfestigen, lenkt man sich mit kurzweiliger, oberflächlicher Unterhaltung ab. In den 10 Minuten auf Facebook liest man vielleicht 5 verschiedene Beiträge und Nachrichten, ohne sich wirklich tief mit einem Thema zu auseinanderzusetzen. Es werden ständig neue Informationen “eingeschleust”, die unser Gehirn allmählich “zumüllen”. Wir verlieren außerdem die Fähigkeit, Ideen zu entwickeln, die ja aus der freien Entfaltung der eigenen Gedanken entspringen und verlernen, uns zu langweilen. Dies führt dazu, dass wir paradoxerweise schneller und intensiver Langeweile wahrnehmen und diese auch weniger gut aushalten.
Multitasking ist eine Lüge
Wer glaubt, trotz Smartphone in der Hand, das Gespräch seines Freundes, den Kletterversuch seines Kindes, oder auch nur die Folge der Lieblingsserie verfolgen zu können, belügt sich selbst. Man geht davon aus, dass für bestimmte geistige Prozesse, unterschiedliche Hirnarreale zuständig sind. Aufgaben, die verschiedene Hirnmodule beschäftigen, kommen sich nicht in die Quere. So kann man normalerweise Telefonieren (sprechen und zuhören) und gleichzeitig visuelle Informationen aufnehmen (aus dem Fenster schauen). Doch selbst hierbei nehmen wir die visuellen Informationen kaum bewusst wahr.
Bei der Smartphone Nutzung teilen wir unsere Aufmerksamkeit nicht, wir “springen” einfach nur hin und her. Unsere Konzentration ist stark eingeschränkt und wir bekommen weder von der einen noch von der anderen Sache wenig mit. Das vermeintliche Multitasking ist also höchst ineffizient. Schenken wir allerdings 100 Prozent unserer Aufmerksamkeit der “real world”, sind wir voll bei der Sache, bekommen alles mit und am wichtigsten: Nur ungeteilte Aufmerksamkeit lässt uns echte Erfahrungen machen.
Nicht mehr als 2 Stunden täglich
Aus Studien der San Diego State University kam hervor, dass Jugendliche, die höchstens 2 Stunden vor ihrem Smartphone verbringen, glücklicher sind, als jene, die länger mit Social Media verbringen. Wer mehr Zeit mit “echten” Aktivitäten verbringt, wie Freunde Treffen oder Sport, der berichtete auch von einer höheren Lebenszufriedenheit. Interessant ist auch, dass schon ein Zusammenhang zwischen dem Erkranken an Depressionen und hoher Smartphone Nutzung festgestellt wurde. Besonders die Zeit, die in sozialen Netzwerken verbracht wird, scheint auschlaggebend zu sein. Videospiele scheinen keinen solchen Effekt zu haben. Ob die Smartphone Nutzung allerdings Ursache oder Folge der Stimmung waren, ist nicht geklärt. Dennoch ist es häufig ein Zeichen dafür, dass etwas im Argen ist, wenn dem Smartphone mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird, als allem anderen.
Besserer Schlaf ohne Smartphone
Nutzt man sein Smartphone direkt vor dem Schlafengehen, verschlechtert man nachweislich seine Schlafqualität und die Dauer des Schlafs. Allein die Anwesenheit des Smartphones in Bettnähe sorgt für Schlafeinbußen. Nächtliches Surfen und Whatsappen erhöht unsere geistige Aktivität. Zudem sorgt das blaue Licht des Bildschirms für eine verminderte Melatoninproduktion. Blaulicht signalisiert unserem Gehirn, UV-Einstrahlung und vermittelt Wachheit. Unser Körper ist also im vollen Wach-Modus, wenn wir uns ins Bett legen.
Es gibt also wirklich viele gute Gründe, das Smartphone/Tablet zwischendurch auch mal wegzulegen und seine Aufmerksamkeit voll und ganz dem Hund, reallife-Hobbies oder der Familie zu widmen, nicht zuletzt der Gesundheit und deinen Mitmenschen zuliebe 🙂
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